Vom 1. bis 5. Mai 2013 findet in Hamburg der 34. Evangelische Kirchentag statt. Hier werden den rund 2.500 Teilnehmern mit Behinderungen über 1.000 barrierefrei zugängliche Veranstaltungen geboten.
Eines der Schwerpunktthemen des Kirchentages ist die Inklusion. Eine uneingeschränkte Teilhabe in allen Bereichen der Gesellschaft steht im Mittelpunkt der allgemeinen Wahrnehmung. Dieser Leitgedanke wird praktisch umgesetzt:
Nicht nur die An- und Abreise wird mit Hilfe der Deutschen Bahn barrierefrei gestaltet, sondern der Fahrdienst für Teilnehmende unterstützt Menschen, die den öffentlichen Nahverkehr nur stark eingeschränkt oder gar nicht nutzen können. Es wird vor Ort barrierefreie Gemeinschafts- und Privatunterkünfte geben. Piktogramme zeigen, welche der über 2.000 Veranstaltungen barrierefrei zugänglich sind.
Hierbei geht es darum, Menschen im Rollstuhl ausreichend Raum und Sitzplätze für behinderte Menschen zu bieten, Gebärdensprache, Schriftdolmetschung und lautsprachliche Gebärden werden viele Veranstaltungen begleiten, um die Teilhabe zu fördern. Gottesdienste, Bibelarbeiten und andere Veranstaltungen werden auch in Leichter Sprache angeboten.
Es wird ein eigenständiges Zentrum zum Thema Inklusion geben. Das rücksichtsvolle Miteinander als einer der christlichen Grundgedanken soll auf dem Evangelischen Kirchentag in Hamburg umgesetzt werden.
Anfang Mai beginnt in Hamburg die Aktion „Gute Orte“. Hierbei geht es darum, mit einem blauen Anhänger, der bei allen Projektpartnern des Kirchentages erhältlich ist, Orte zu kennzeichnen die eine Teilhabe ohne Barrieren ermöglichen. Menschen mit Behinderungen, kranke Menschen sowie gesunde und nicht-behinderte Menschen sollen gemeinsam teilhaben. Eine Bereicherung entsteht dort, wo Brücken gebaut werden.
Der blaue Anhänger kennzeichnet für Andere, dass der gekennzeichnete Ort dem Thema Inklusion gerecht wird und zugleich spricht er auch eine Anerkennung für die betreffenden Veranstalter aus. Zusätzlich können über Facebook und Twitter Erfahrungen ausgetauscht werden.
Im Zentrum für Inklusion dreht sich alles um das Thema der gleichberechtigten Teilnahme aller Menschen am gesellschaftlichen Alltag. Theologinnen und Theologen, Ethikerinnen und Ethiker sowie Expertinnen und Experten diskutieren dann über Themen wie zum Beispiel den Bluttest zur Früherkennung des Down Syndroms und Präimplantationsdiagnostik. Der Titel dieser Veranstaltung heißt „Unerwünscht – aussortiert!“
Sie ist eine von vielen im Zentrum für Inklusion stattfindenden Themenveranstaltungen.
Gerhard Robbers, Präsident des Kirchentages sagte, jeder sei willkommen, alle sollen teilhaben können. Es wurde betont, dass der Kirchentag bereits seit 30 Jahren dem Anspruch der Barrierefreiheit gerecht wird. Sichtbares Zeichen war sicherlich das Banner mit der Aufschrift „Entdecken Sie Gute Orte für alle“, das der österreichische blinde Extrembergsteiger Andy Holzer von einer Hauswand herab ließ.
Alle Informationen rund um den 34. Evangelischen Kirchentag in Hamburg findet man auf der Webseite: www.kirchentag.de
Saskia Epler
Foto: www.wato.de, Mikhail Knot
Datum: 24.04.2013
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