Südamerika lädt ein, zusammen in der Gruppe oder als Paar mit Rollstuhl einen schicken Urlaub zu verbringen. Man sollte kompromissbereit sein und ein bisschen Abenteuerlust haben, denn der Standard an Barrierefreiheit ist mit dem in Europa noch nicht zu vergleichen. An den internationalen Flughäfen in Südamerika bekommen Fluggäste mit Behinderungen und Mobilitätseinschränkungen nach entsprechender und rechtzeitiger Anmeldung Hilfeleistungen verschiedener Art. Leihrollstühle können genutzt werden, Flughafenpersonal bringt die Fluggäste zu den Terminals, Abfluggates und Flugzeugen und vieles mehr. Der Kontinent wird auch im Rahmen von barrierefreien Kreuzfahrten gern besucht. Zahlreiche Stopps an der Küste Südamerikas ermöglichen es den Passagieren, bei Rolli-Ausflügen die vielfältige Kultur kennenzulernen und danach wieder an Bord zu gehen. Eine bequeme Art zu Reisen und den Rollstuhl-Urlaub zu genießen.
Wer selbstständig verreisen möchte, kann sich auf der inzwischen gut bekannten Wheelmap (www.wheelmap.org) informieren und einige rollstuhlgerechte Orte sowie Gebäude in Südamerika finden. Das lange, schlanke Land Chile verfügt ebenso über moderne Hotels mit behindertengerechten Zimmern wie andere südamerikanische Länder. Zumindest in den größeren Städten finden Rollstuhlfahrer behindertengerechte Hotels und Ferienwohnungen, die man gut bewohnen kann. Kaum jemand macht sich Illusionen, wenn es um die Standards barrierefreier Einrichtungen in Südamerika geht, aber viele Gäste mit Behinderungen und Mobilitätseinschränkungen kehren nach einem Rollstuhl-Urlaub gerne auf den vielfältigen Kontinent zurück.
Die archäologische Gedenkstätte Machu Picchu ist weltberühmt und wird jedes Jahr von zahlreichen Gästen mit und ohne Behinderungen besucht - etwa 2.000 Personen pro Tag! Grund genug, eine Rollstuhl-Tour dorthin zu unternehmen. Die Ruinenstadt liegt erhaben und so wurde eine Eisenbahnstrecke angelegt, damit das schwer zugängliche Gebiet erreicht werden kann. Von Aguas Calientes aus kann man Machu Picchu mit dem Bus auch im Rollstuhl gut erreichen. Hier muss man natürlich etwas strapazierfähig sein, denn es gilt, eine acht Kilometer lange Serpentinenstraße zu überwinden.
In Venezuela mit seiner Hauptstadt Caracas zählt das Mausoleum des Freiheitskämpfers Simon Bolivar, zahlreiche beeindruckende Kirchen und Kathedralen, den Nationalpark Mochima und viele Museen zu seinen Sehenswürdigkeiten. An der karibischen Küste sieht man Taucher, Urlauber beobachten Vögel und Meeresschildkröten und das Wetter tut sein Übriges dazu. Wie kann man im Rollstuhl ein Land wie Venezuela erleben? Mit Mut und einer guten Unterkunft. Wer ein Hotel bucht, sollte sich unbedingt versichern, dass die Unterkunft über die nötigen Anforderungen verfügt. Es sind wenige Touristen in Venezuela unterwegs und noch weniger Gäste mit Behinderungen und Mobilitätseinschränkungen.
Schön ist eine Rolli-Tour zum Playa Medina, dem wohl schönsten Strand des Landes. Der reich mit Kokospalmen bewachsene Strand hat einen gut befahrbaren Untergrund bis zu den Sonnenschirm-Liegen. Danach braucht man bis zum Wasser doch Hilfe. Das Meer ist sehr warm, klar, türkis und auch sehr salzig. Hier muss man sehen, wie belastbar der Rollstuhl ist und ihn anschließend gut pflegen. Abends wird es früh dunkel und man sollte in der Öffentlichkeit sehr aufmerksam sein, da viele Autos unbeleuchtet fahren.
Wer etwas wagemutiger ist, kann zum Beispiel in Brasilien unvergessliche Urlaubstage mit dem Rollstuhl verbringen. Mit der beliebten Stadt Rio, die fälschlicher Weise anstelle von Brasilia oft für die Hauptstadt des Landes gehalten wird, hat Brasilien eine pulsierende Metropole voller sehenswerter Orte aufzuweisen.
Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes für Brasilien:
"Es ist ratsam, stets einen Geldbetrag im Wert von ca. 50,- Euro zur widerstandslosen Herausgabe mitzuführen,“ rät das Auswärtige Amt wenn es um Brasilien geht. Und zu den Tipps für Rio gehört der Tipp: "Das Zentrum (Centro) Rios ist nach Geschäftsschluss am Samstag und Sonntag unbelebt und nicht sicher. Menschenleere Straßen der Innenstadt sollten daher nach Möglichkeit am Wochenende gemieden werden."
In Südamerika leben rund 400 Millionen Menschen in Trinidad & Tobago, Venezuela, Surinam, Französisch Guyana, Kolumbien, Ecuador, Brasilien, Peru, Bolivien, Chile, Paraguay, Uruguay, den Inseln Aruba, Bonaire sowie Curaçao und Argentinien.
Südamerika ist vielfältig und absolut interessant: Curaçao hat heute noch die niederländischen Monarchen als Staatsoberhaupt, Inkas leben in traditioneller sowie moderner Struktur zusammen, Sambatänzerinnen beleben den berühmten Carneval in Rio und die Conquistadores hinterließen beinahe überall ihre Spuren- und das nicht nur sprachlich. Was seit 1492, als dem Jahr der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus in Südamerika geschehen ist, füllt zahlreiche Geschichtsbücher, Aufzeichnungen und alte Reiseberichte. Südamerika ist für Menschen mit und ohne Behinderungen eine Reise wert, ob mit oder ohne Rollstuhl.
Foto: Alesia Belaya für www.wato.de
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Großbritannien
Großbritannien barrierefrei. Rolligerechte Wanderwege und barrierefreie Sehenswürdigkeiten in London und ganz Großbritannien erleben.
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Barrierefreies Großbritannien
Barrierefreies Großbritannien, Barrierefreiheit Großbritannien wird durch das "Approved Document M" geregelt. Im Approved Document M stehen die baurechtlichen Richtlinien für die Barrierefreiheit öffentlicher Gebäude in Großbritannien.
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