Ist es auch möglich, Marokko im Rollstuhl zu besuchen? Es gibt in Marokko Unterkünfte, die für Rollstuhlfahrer geeignet sind. Hier gibt es natürlich große Unterschiede bei den einzelnen Unterkünften. Manche sind nur bedingt rollstuhlgerecht ausgestattet, andere wirklich gut durchdacht. Marokko insgesamt verfügt über viele Treppen und wenige Aufzüge, wenige Behindertentoiletten oder Hilfsmittel. Bereits bei der Unterkunft muss man kompromissbereit sein. Eine Reise nach Marokko ist einfach ein kleines Abenteuer, gerade für Rollstuhlfahrer. Wenn man sich im Voraus gut über die ausgewählte Unterkunft informiert und beim Anbieter die genauen Konditionen erfragt, kann man den Aufenthalt im schönen Marokko genießen.
Marokko liegt mit seiner Hauptstadt Rabat im nordwestlichen Teil Afrikas. Nur durch die Straße von Gibraltar vom europäischen Festland getrennt ist das Land, das als konstitutionelle Monarchie regiert wird, ein wunderschönes exotisches Reiseziel, das sehr nah liegt. Marokko hat über 32.000.000 Einwohner und ist zusammen mit Westsahara über 700.000 Quadratkilometer groß. Die abwechslungsreiche Landschaft Marokkos besteht aus Küstenregionen, Gebirge, Wüste und Steppe. Dieses Land hat unzählige Besucher fasziniert und immer wiederkehren lassen. Wie sieht es aber mit der Reisesicherheit aus? Die Frage nach der Sicherheit kann das Auswärtige Amt beantworten.
Tipp: Wichtig zu wissen ist sicherlich, dass man vorsichtig mit der Fotokamera sein sollte. Frauen sollten nicht von vorne fotografiert werden, das gilt als sehr unhöflich. Generell sind Fotos von ruhigeren Plätzen und Orten mit wenigen Menschen unproblematischer.
Auch im Rollstuhl kann man Marokko erkunden. Man sollte in dem nordafrikanischen Land allerdings keine entlegenen Gegenden besuchen, so rät das Auswärtige Amt regelmäßig. Wo aber kann man das Land sicher erleben und unbeschwerte Urlaubstage verbringen? Viele reisen über Südspanien an und verbinden den Besuch Marokkos mit einer Reise durch einen Teil Spaniens. Dies ist sehr gut mit einem Wohnmobil oder auch im eigenen PKW möglich. Die großen Städte Marokkos, Rabat, Casablanca, Fes, Marrakesch und Tanger werden natürlich besonders gern besucht. Sie sind oft sehr voll, die Gehwege zeigen sich mit offenen Kanaldeckeln, hohen Bordsteinkanten und Schlaglöchern manchmal wenig bis gar nicht behindertengerecht. Da man aber meistens mit Hilfsperson reist, sind diese Barrieren recht gut zu überwinden. Wenn man an den Strand will, dann ist vielleicht der Aglou Plage in Marrakesch empfehlenswert, denn dort ist die Promenade gepflastert und gut zugänglich für Rollstuhlfahrer.
Eine Reise nach Marokko, die wenig im Hotel stattfinden soll, ist immer etwas abenteuerlich, besonders für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. In den Städten sollte man sich unbedingt einen Führer suchen und sich möglichst souverän durch die Menschenmengen und engen Gassen schlängeln. Belohnt wird man dafür allerdings mit wunderschönen Eindrücken, die teils wie aus einer anderen Zeit wirken. Man ist plötzlich mitten in einer exotischen Welt und wird ein Teil von ihr.
Manchmal kann es sein, dass fremde Menschen einen berühren, da sie glauben, dass Behinderte von Allah besonders beschützt werden. Es soll Glück bringen, behinderte Menschen zu berühren.
Marokko ist reich an verschiedenen Lebensarten. Man ist immer wieder erstaunt über die Vielfalt des Landes. Die Straßen sind überwiegend gut ausgebaut und so kann man sogar mit dem Auto auf die Gebirgspässe und erreicht über die - zum Teil Maut pflichtigen - Autobahnen alle Teile des Landes.
Foto: www.wato.de, Dagobert Wiedamann
![]() Houssaine, behinderter Reiseführer
El Houssaine Ichen, Reiseführer in Marokko. Das Besondere: Houssaine ist selbst behindert wegen Kinderlähmung. Trotzdem ist er Reiseführer in seiner Heimat Marokko, für Gäste mit und ohne Behinderungen, der Disabled Tourist Guide.
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