Wie in allen Ländern der Europäischen Union legt auch Belgien Wert auf Barrierefreiheit. Das Wissens- und Verstehens-Zentrum „Kennis- en OndersteuningsCentrum KOC“ bietet eine große Hilfsmitteldatenbank, verschiedene Bezirke Belgiens bieten Agenturen zu Hilfe und Service und die Dienststelle für Personen mit Behinderung informiert im Buch der Regelungen über materielle sowie soziale Hilfen. Die Barrierefreiheit, im Französisch sprechenden Belgien „accessibilité“ und auf Niederländisch „toegankelijkheid“ gennant, ist in Belgien ein wichtiges Thema. So gibt es das Büro „l'Agence Access-A“, das sich mit dem Thema Barrierefreiheit beschäftigt und zu diesem Thema berät. Es hat sich zur Aufgabe gemacht, die Regionen und Kommunen Belgiens umfassend über das Thema der Barrierefreiheit zu informieren: https://www.anlh.be/?view=rubl&id=33&id2=121
Neben den zahlreichen Einrichtungen und Hilfsangeboten in Belgien sollen auch alle öffentliche Gebäude ohne Barrieren erreichbar sein. Verschiedene Institutionen und Verbände sind für diesen Lebensbereich verantwortlich. Der Verband „Association Nationale pour Logement des Personnes Handicapées asbl“(ANLH) befasst sich als Sachverständigenorganisation mit Hilfstechnologien und der Barrierefreiheit von Gebäuden, auch im öffentlichen Raum. Als Nationaler Verband für das Wohnungswesen für Personen mit Behinderungen befasst sich die ANLH mit allen Belangen rund um das Thema barrierefreie Bauten:https://www.anlh.be Des Weiteren ist das Büro „Plain-Pied“ (auf Deutsch: „ebenerdig“) für Technik und Beratung der Ansprechpartner, wenn es um Fußgänger-Mobilität und Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderungen geht: https://www.plain-pied.com
Belgien nimmt die Mobilität als eines der menschlichen Grundrechte sehr ernst. Die Dienstelle für Personen mit Behinderungen hat ein Faltblatt zum sicheren Fortbewegen im Rollstuhl verfasst. Dieses kann man auf der Seite www.dpb.be als PDF auf Deutsch herunterladen. Es informiert über Recht und Pflichten von Rollstuhlfahrern im belgischen Straßenverkehr. Nicht nur über Hundert Taxen in Brüssel sind rollstuhlgerecht ausgestattet, sondern die „Societé des Transport Intercommunaux de Bruxelles“ (STIB) bietet Reisebegleiter, die am Bahnhof auf Rollstuhlfahrer warten und ihnen aus dem Zug helfen. Ein Anruf vor Reiseantritt mit Angabe aller nötigen Daten genügt. Die belgische Hauptstadt baut überdies Hilfsmittel wie Aufzüge in U-Bahn-Stationen, taktile und akustische Leitsysteme und vieles mehr aus. Zahlreiche Gebäude und Sehenswürdikeiten sind mit dem Rollstuhl sehr gut erreichbar. Die Unabhängigkeit des Einzelnen wird als wichtiges Gut geachtet. Sie soll vor allem auch in Zukunft mehr und mehr Beachtung finden. Ob Im Urlaub oder bei Besuchen kann man in Belgien auch auf helfenden Hände setzen, wenn man sie braucht, denn in Belgien ist man sensibilisiert für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen.
Foto: www.wato.de, Sabine Wiedamann