Schatten über den Paralympics 2014

Schatten über den Paralympics 2014
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Die Krise zwischen der Ukraine und Russland tobt. Die Krim ist von Soldaten Russlands, dem Gastgeberland der Paralympics 2014, besetzt. Und nur etwa 500 Kilometer südöstlich dieses Schauplatzes werden die Winter Paralympics 2014 vom 7. bis 16.03. ausgetragen. Ein Boykott der Paralympics 2014 scheint unumgänglich.

Paralympics 2014

Machthaber Wladimir Putins "Säbelrasseln" wirft Schatten auf die Paralympics 20124. Dagmar Freitag, SPD-Politikerin und Sportausschuss-Vorsitzende des Deutschen Bundestages kritisiert das Vorgehen Putins da die Russische Förderation vor einigen Monaten die UN-Resolution unterzeichnet hat welche „unmissverständlich fordert, den Olympischen Frieden einzuhalten und Sport als Mittler für Frieden, Dialog und Versöhnung in Konfliktregionen zu nutzen“. Jetzt treibe das Gastgeberland die Eskalation des momentanen Konfliktes weiter. Das sei inakzeptabel, so die Politikerin.

Paralympics 2014, Reaktionen von Regierungsvertretern

Für Regierungsvertreter und Repräsentanten aus einigen an den Paralympics teilnehmenden Nationen ist das aggressive militärische Verhalten des Kremlchefs Wladimir Putin nicht akzeptabel. Konsequenz: sie bleiben den Paralympics 2014 in Sotschi fern.

Sicher ist, dass Österreich keinen offiziellen Regierungsvertreter nach Sotschi entsendet. Die Niederlanden werden weder von Regierungsvertretern noch vom Königshaus vertreten sein. Prinz Edward aus Großbritannien, Schirmherr des britischen paralympischen Verbandes, hat auf Anraten der Regierung von Premier James Cameron den Besuch bei den Paralympics 2014 abgesagt. Ebenso die schwedische Kronprinzessin Viktoria. Die USA haben den Besuch der Wintersportspiele ebenfalls abgesagt. Der deutsche Innenstaatssekretär Ole Schröder plant nach Russland zu den Winterspielen der Athleten mit Behinderungen zu reisen. Norwegens Gesundheitsminister Bent Hoie hingegen reist zu den Paralympics an – in Begleitung seines Ehegatten Dag Terje Solvang.

Paralympics 2014, Teilnahme

Die Sportler indes sind schon fast vollzählig angereist und freuen sich auf den Start der Winterspiele in Sotschi. Ob die ebenfalls anwesenden Athleten der Ukraine nun tatsächlich an den Paralympics teilnehmen oder diese mit einem Boykott belegen sei noch nicht sicher, so Nataliya Harach, Pressesprecherin des Nationalen Paralympischen Komitees (NPC) der Ukraine. Die Entscheidung fällt spätestens am Morgen des 7. März 2014.

Paralympics 2014, Olympiade und Putins Macht

Schon im Vorfeld der Winter Olympiade 2014 stand Wladimir Putin in der Kritik. Beim Bau des rund 30 Milliarden Euro teuren Olympiaparks wurde zum großen Teil weder auf Umweltschutz noch auf Nachhaltigkeit geachtet. Des Weiteren scheint der Begriff „Menschenrechte“ in Russland eine kaum existente Vokabel zu sein. Zwei Punkte die schon im Vorfeld für Zündstoff sorgten.

Während die Winterolympiade und nun auch die Paralympics 2014 das Aushängeschild für den russischen Präsidenten Wladimir Putin darstellen sollen ist eine rundum durchdachte und reglementierte PR-Maschinerie für ihn und seine Politik angelaufen. Soll sie die Wahrnehmung der Tatsachen verschleiern? Wenn es Vorteile für Putin bringt werden Menschenrechte dann weiterhin missachtet?

Anmerkung der Redaktion

Die Tatsache, dass die Krim nahe zum Austragungsort der Paralympics liegt und dass der Machthaber Putin der Russischen Förderation gegen die oben erwähnte unterzeichnete UN-Resolution verstößt, sollte nachdenklich stimmen. Missachtung der Menschenrechte darf kein „Normalzustand“ werden. Und zu guter Letzt kann es nicht sein, dass ein weltweit beliebtes Sportereignis nur etwa 500 Kilometer von einem politischen, explosiven Flächenbrand entfernt ausgetragen wird, vorangetrieben vom Präsidenten des Gastgeberlandes. Ein Boykott der Paralympics 2014 wäre gegenüber den Athleten unfair – aber er wäre unter den gegebenen Umständen notwendig.

Update 07.03.2014

Wie soeben zu erfahren war, nehmen die ukrainischen Athleten trotz der derzeitigen Krim-Krise an den Paralympics 2014 teil. Das gaben die Verantwortlichen des ukrainischen Paralympic-Teams auf einer Pressekonferenz in Sotschi soeben bekannt. Sollte im Verlauf der Spiele allerdings Krieg zwischen der Ukraine und Russland ausbrechen werde das gesamte Team sofort abreisen, so Walei Suskewitsch, Präsident des nationalen Behindertensportverbandes.

Sabine Wiedamann

Foto: www.wato.de

Datum: 07.03.2014

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